Nun sind fast zwei Monate seit der Wiedereroeffnung vergangen.
Ich hatte gerade eroeffnet, da kamen zwei neue Gäste vorbei. Ein Besuch in Bielefeld und im Café de María war seit fast einem Jahr ein bis dato unerfüllter Plan von ihnen.
Kurz nach ihrem Besuch fuhren sie ans Meer. Dort fand die Frau diesen Stein, der sie an mich und das Café erinnerte, an einen Moment des Friedens, an einen Moment für’s Herz.

Immer wieder ist es für mich berührend, dass es so eine schöne Umgangsform mit meinen Mitmenschen gibt.
Egal, ob es meine Nachbarn, die DHL- und UPS-Fahrer oder andere vorbeilaufende, gar fremde Menschen sind. Sie haben ein Strahlen im Gesicht, wenn sie mir zuwinken. Die Welt kann unheimlich schön sein, zeigt mir dieses Viertel und zeigt mir Bielefeld. Obgleich ich mich wundere, warum dies nicht immer und überall so sein kann.

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie schön es ist, wieder im Café zu sein!
… wie glücklich es mich macht, meinen Mitmenschen wieder kleine liebevolle Auszeiten zu ermöglichen.
… und das schöne Leben hier lebendig zu machen.
Es ist unheimlich schön. meinen Gästen ein Stück positives Lebensgefühl mitzugeben.

Aber wie Ihr wisst, möchte ich mehr von diesem Gefühl „in die Welt geben“, mehr in unserer manchmal so grauen Welt bewirken. Lasst uns neue emotionale, aufregende, schöne, fühlbare Zukunftsbilder kreieren, nach denen wir uns mit Freude ausrichten können. Das wäre mein Traum.
Denn zu häufig finde ich die existierenden Zukunftsbilder nur erschreckend.

Bei diesen Worten ist es schon komisch, dass ich das Kapitel Café mit so einem großen Abschied im Sommer beendet habe. Zweifelsohne irritierend.
Doch vor allem rückblickend bin ich dankbar um genau diesen Weg.
Das Café, die Gäste und all die vielen schönen Dinge waren mir so sehr ans Herz gewachsen. Die vielen verschiedenen Kaffeesorten, die bunten Frühstücksteller, die ersten Gäste, die schon morgens um 7 Uhr kamen. Der Ort war zu etwas sehr Komplexen, Vielfältigem, Kunterbuntem und zu einer großen Familie herangewachsen. Jedes Detail und jeder Gast hatte eine Bedeutung für mich. Durch den Abschied hatte ich die Chance, jedes Detail noch einmal bewusst zu erleben und zu genießen, ich konnte von jedem Gast Abschied nehmen und mich bedanken … um in Würde die alte Form loszulassen. (Eine neue Lebenserfahrung, so intensiv und bewusst Abschied zu nehmen – wie ein kleiner Tod 😉 )
Die vielen verschiedenen Kaffeesorten waren etwas sehr Besonderes für mich. Doch um mich selbst neu und klar zu positionieren und auszurichten, passte diese ganze Vielfalt nicht mehr und ich musste Liebgewonnenes loslassen. Ich musste neuen Raum schaffen (vor allem mental), um das Café und die neuen Formen meiner Arbeit zusammenbringen zu können. Dafür fehlte mir vielleicht ein Perspektivwechsel.
Aber dann… als all meine Pläne für meine Vorträge und Workshops standen und als ich erkannt hatte, dass sowohl Café als auch Vortrag eine Ausdrucksform meiner Lebensfreude sind, sah ich diesen Freiraum im Café.
Plötzlich sah ich, dass ich in der Form, so wie es jetzt ist, das Café zum Glück weiterführen kann! 🙂
Ja, und weil ich diesen Ort habe, an dem sich so viele Menschen wohlfühlen, habe ich die „WIR-Zeit“-Gruppe gegründet… als kleinen Beitrag für das positive Miteinander in unserer Stadt.

Ich hoffe, bis bald, auf schöne, freudvolle, inspirierende und herzerwaermende Momente mit Euch!

Eure Maria